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Nächtliche Wadenkrämpfe Indikationen

Idiopathische nächtliche Wadenkrämpfe sind kurz andauerende unwillkürzliche Muskelkontraktionen, die häufig bei älteren Menschen auftreten. Sie sind unangenehm, schmerzhaft und stören den Schlaf. Die Ursache ist häufig unklar. Magnesium ist ein gängiges Mittel zur Vorbeugung, allerdings ist seine Wirksamkeit nicht eindeutig erwiesen. Chininsulfat kann möglicherweise ebenfalls die Häufigkeit der Anfälle reduzieren, sollte aber aufgrund seltener schwerer unerwünschter Wirkungen nur sehr zurückhaltend eingesetzt werden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass es in der Schweiz in dieser Indikation seit einigen Jahren nicht mehr zugelassen ist.

synonym: Wadenkrämpfe, Wadenkrämpfe in der Nacht, Crampi nocturni

Symptome

Nächtliche Wadenkrämpfe sind schmerzhafte und unwillkürzliche Muskelkontraktionen der Beine, die häufig in den Waden und Füssen auftreten. Sie halten nur einige Minuten an, können aber noch während Stunden ein Missgefühl verursachen. Sie treten insbesondere bei älteren Menschen über 60 Jahren häufig auf. Es handelt sich um gutartige Beschwerden. Die wichtigste Komplikation ist die Beeinträchtigung des Schlafs. Die Patienten wachen wegen der Krämpfe auf und können unter Umständen nicht mehr einschlafen.

Ursachen

Bei den sogenannten idiopathischen nächtlichen Wadenkrämpfe ist keine Ursache feststellbar. Eine gängige Hypothese beschreibt Wadenkrämpfe als Folge unseres sesshaften Lebensstils. Zu den bekannten Ursachen sekundärer Wadenkrämpfe gehören:

Auch einige Medikamente wie Diuretika, Nifedipin, Morphin, H2-Antihistaminika, SERM, Statine, Lithium und Beta2-Sympathomimetika wie Salbutamol werden mit Muskelkrämpfen in Verbindung gebracht. Muskelbeschwerden sind eine bekannte unerwünschte Wirkung inhalativer Beta2-Sympathomimetika (z.B. Ventolin®, Generika).

Diagnose

Bei der Diagnose soll in ärztlicher Behandlung festgestellt werden, ob eine Krankheit, Mangelzustände oder Medikamente die Wadenkrämpfe auslösen. Krankheiten, die ähnliche Beschwerden hervorrufen, sollen ausgeschlossen werden (z.B Restless-Legs-Syndrom, Neuropathien).

Nicht medikamentöse Behandlung

Im akuten Anfall kann der Fuss rückwärts in Richtung Schienbein gebeugt werden. Auch Kühlen oder Wärmen, Massieren und Umhergehen hilft. Ob Stretching eine zuverlässig vorbeugende Wirkung hat, ist umstritten. Es kann im akuten Anfall die Beschwerden lindern. Es wurde empfohlen, so zu schlafen, dass der Fuss wie beim Stehen im rechten Winkel zum Bein steht, zum Beispiel durch Anlehnen an den Bettrahmen.

Medikamentöse Behandlung

Bevor eine symptomatische Therapie eingeleitet wird, sollten zugrundeliegende Erkrankungen wie zum Beispiel eine Störung der Schilddrüsenfunktion oder Elektrolytstörungen mit spezifischen Mitteln behandelt werden.

Magnesium:

Schmerzmittel:

Malariamittel:

Kühlende Hautpflegemittel:

Weitere Wirkstoffe, die in der Literatur erwähnt werden sind Verapamil, Benzodiazepine und Antihistaminika; sie können jedoch potentiell unerwünschte Wirkungen verursachen. Diverse alternativmedizinische Mittel sind im Handel. Und schliesslich soll auch Placebo gut wirksam sein.

siehe auch

Restless-Legs-Syndrom

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 18.7.2023 geändert.
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