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Feuerameisen Indikationen

Feuerameisen der Gattung Solenopsis sind aggressive und omnivore Insekten, die sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Süden der USA grossflächig ausbreiten. Sie stammen ursprünglich aus Südamerika und wurden auch nach Australien und China verschleppt. Die Ameisen können sich in die Haut des Menschen festbeissen und mehrfach zustechen. Das verabreichte Gift führt zu einer lokalen Reaktion mit Rötung und Juckreiz und zur Ausbildung einer typischen Pustel, die innert Wochen abheilt. Bei überempfindlichen Personen kann es zu einer lebensgefährlichen allergischen Reaktion gegen die Proteine im Gift kommen.

synonym: Solenopsis invicta, Solenopsis richteri

Symptome

Die Stiche der Feuerameisen äussern sich in Schmerzen, einer sich ausbreitenden Rötung, Juckreiz und einem brennenden Gefühl an den Einstichstellen. Es entwickelt sich eine Quaddel und innert 24 bis 48 Stunden eine charakteristische und pathognomische Pustel, die nach 2 bis 3 Wochen austrocknet und superinfiziert werden kann. Wie bei anderen Insektenstichen kann sich eine grosse lokale Reaktion mit einer Schwellung, Juckreiz und Rötung ausbilden, die mehrere Tage anhält.

Der Kontakt mit den Insekten ist potentiell lebensgefährlich, da sie ein Gift injizieren, das zu einer schweren allergischen Reaktion führen kann. Dazu reicht bereits eine einzelne Ameise aus. Das Gift hat zudem zytotoxische, hämolytische, neurotoxische, insektizide, antibakterielle und kardiodepressive Eigenschaften. Bei mehr als 50 bis 100 Stichen ist mit einer toxischen Reaktion zu rechnen, die für Kleintiere tödlich ist.

Ursachen

Ursache der Beschwerden sind Stiche der aggressiven roten Feuerameisen Solenopsis invicta und der braunschwarzen Solenopsis richteri sowie ihrer Hybride. In den Vereinigten Staaten wurden die Ameisen um 1918 über Schiffe aus ihrer ursprünglichen Heimat Südamerika nach Mobile, Alabama eingeschleppt. Sie breiten sich vor allem in den südlichen Bundesstaaten grossflächig aus und wurden weiter nach Australien und China verschleppt.

Die omnivoren Insekten beissen sich zuerst fest und führen anschliessend den Stachel an ihrem Hinterleib ein- oder mehrfach in die Haut ein. Dabei injizieren sie ein Gift, das Piperidin-Alkaloide und Proteine enthält und für die Bildung der Pustel verantwortlich ist. Als Allergene sind die Proteine Sol i I-IV bedeutsam.

Vorbeugung

Der direkte Kontakt mit den Ameisen ist wenn immer möglich zu meiden. Zur Vorbeugung einer schweren allergischen Reaktion ist bei empfindlichen Personen eine Immuntherapie mit einer subkutanen Injektion des Insektengifts möglich. Zur aktiven Bekämpfung werden Insektizide, Insect-growth regulators, Ameisengift, biologische, physikalische Methoden und andere Kontrollmassnahmen eingesetzt. Eine Eradikation gestaltet sich jedoch schwierig. So legt eine einzelne Königin 2000 Eier pro Tag und kann eine Kolonie mit zwischen 100'000 bis 250'000 Arbeiterinnen nach ihrer Zerstörung wieder aufbauen.

Behandlung

In der Literatur wird empfohlen, die Pusteln nicht zu öffnen, da sie sonst superinfiziert werden können. Die Behandlung der Hautläsionen ist vergleichbar mit jener bei anderen Insektenstichen. Bei einer leichten Reaktion kann ein juckreiz- und schmerzstillendes Gel oder eine entsprechende Flüssigkeit aufgetragen werden. Verwendet werden unter anderem Antihistaminika, Lokalanästhetika, Essig-weinsaure Tonerde-Lösung, ätherische Öle (Menthol, Kampfer) und Ammoniaklösung 10 %.

Bei einem mittelschweren Verlauf mit grossflächiger Schwellung werden innerlich angewandte Antihistaminika, Glucocorticoide und Schmerzmittel empfohlen. Sie können durch lokal angewendete Mittel und das Auflegen kalter Kompressen ergänzt werden.

Zur Therapie der Anaphylaxie werden unter anderem Adrenalin, Glucocorticoide, Antihistaminika, Beta2-Sympathomimetika, Sauerstoff und intravenöse Flüssigkeiten eingesetzt.

siehe auch

Insektenstiche, Allergie-Notfallset, Anaphylaxie

LiteraturAutor

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 12.9.2023 geändert.
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