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Favipiravir Arzneimittelgruppen Antiviralia RNA-Polymerase-Inhibitoren

Favipiravir ist ein antiviraler Wirkstoff aus der Gruppe der RNA-Polymerase-Inhibitoren, der auf Anweisung der Regierung für die Behandlung eines Influenza-Ausbruchs eingesetzt wird, wenn andere Medikamente nicht wirksam sind. Im Jahr 2020 wurde Favipiravir für die Therapie von Covid-19 untersucht. Die Effekte beruhen auf der Hemmung des viralen Enzyms RNA-abhängige RNA-Polymerase, welches bei der Genreplikation eine wichtige Rolle spielt. Dadurch wird die Virusvermehrung blockiert. Die Tabletten werden während 5 Tagen morgens und abends eingenommen. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören erhöhte Harnsäurewerte, Durchfall, eine Abnahme der Neutrophilen sowie eine Erhöhung von AST und ALT. Favipiravir hat fruchtschädigende Eigenschaften.

synonym: Favipiravirum, T-705

Produkte

Favipiravir ist in Japan in Form von Filmtabletten zugelassen (Avigan®).

Struktur und Eigenschaften

Favipiravir (C5H4FN3O2, Mr = 157.1 g/mol) ist ein fluoriertes Pyrazincarboxamid-Derivat. Es ist ein Prodrug, das in den Zellen zum aktiven Metaboliten Favipiravir-RTP (Favipiravir-ribofuranosyl-5′-triphosphat) biotransformiert wird, ein Purin-Nukleotid-Analogon. Favipiravir liegt als weisses bis leicht gelbes Pulver vor und ist in Wasser wenig löslich.

Wirkungen

Favipiravir hat antivirale Eigenschaften mit einem breiten Wirkungsspektrum gegen RNA-Viren. Die Effekte beruhen auf der selektiven Hemmung des Enzyms RNA-abhängige RNA-Polymerase (RdRP, RNA-Polymerase) der Viren, welches bei der RNA-Replikation eine essenzielle Rolle spielt. Dadurch wird die Virusvermehrung blockiert. Die Halbwertszeit beträgt etwa 5 Stunden.

Angriffspunkte der antiviralen Medikamente im Replikationszyklus des Influenzavirus, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung der Influenza, wenn neue oder gefährlicher Virusstämme auftreten, gegen die andere Medikamente nicht wirksam sind. Favipiravir wird als Notfallmedikament auf Anweisung der Regierung eingesetzt.

Off-Label-Use:

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die Tabletten werden in der Regel zweimal täglich während 5 Tagen eingenommen. Mit der Therapie soll möglichst bald nach dem Auftreten der Symptome begonnen werden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Favipiravir wird von der Aldehydoxidase und der Xanthinoxidase metabolisiert. CYP450-Isoenzyme sind am Metabolismus nicht beteiligt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören erhöhte Harnsäurewerte, Durchfall, eine Abnahme der Neutrophilen sowie eine Erhöhung von AST und ALT.

siehe auch

Grippe, Ebola, Covid-19

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 10.4.2020 geändert.
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