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Diabetes mellitus Typ 1 Indikationen Diabetes

Ein Typ-1-Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die sich in erhöhten Blutzuckerwerten äussert und die meist schon im Kindes- oder Jugendalter auftritt. Die Ursache liegt in einer fehlenden Ausschüttung des körpereigenen Hormons Insulin, welches den Transport von Blutzucker in die Zellen auslöst. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei welcher das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen angreift. Die Grundlage der medikamentösen Behandlung eines Typ-1-Diabetes ist der lebenslange Ersatz des fehlenden Insulins mit biotechnologisch hergestellten Insulinen. Neben dem natürlichen Humaninsulin stehen heute zusätzlich Analoga mit veränderten pharmakokinetischen Eigenschaften zur Verfügung.

synonym: Typ-1-Diabetes, Juveniler Diabetes, Insulinpflichtiger Diabetes Mellitus, Zuckerkrankheit, IDDM

Symptome

Zu den möglichen akuten Beschwerden eines Typ-1-Diabetes gehören:

Die Erkrankung manifestiert sich in der Regel bereits im Kindes- oder Jugendalter und wird deshalb auch als juveniler Diabetes bezeichnet. Ein unbehandelter Typ-1-Diabetes ist akut lebensgefährlich und kann längerfristig zu schweren Spätfolgen wie beispielsweise kardiovaskulären Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall), Nervenschädigungen, Nierenerkrankungen, einer Erblindung und Amputationen führen. Ein Typ-1-Diabetes (ca. 5 %) ist wesentlich seltener als ein Typ-2-Diabetes (ca. 95 %).

Ursachen

Die Erkrankung wird von einer ausbleibenden Sekretion des Bauchspeicheldrüsenhormons Insulin verursacht, welches für die Auslösung des Transports der Glucose in die Zellen verantwortlich ist. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung des Blutzuckers (Hyperglykämie). Insulin wird von den Betazellen in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert. Beim Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei welcher das Immunsystems die insulinbildenden Zellen angreift und zerstört. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem die Familiengeschichte und Virusinfektionen.

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung anhand der Patientengeschichte, der körperlichen Untersuchung und mit Messungen von Blutparametern gestellt. Seit einigen Jahren wird in erster Linie der HbA1c-Wert zur Diagnose empfohlen (Glykiertes Hämoglobin, ≥ 6.5 %). Zwei weitere Möglichkeiten sind die Bestimmung des Blutzuckerwerts (nüchtern ≥ 7 mmol/L) und ein oraler Glucosetoleranztest (oGTT, ≥ 11.1 mmol/L). Sowohl der HbA1c als auch der Blutzucker werden regelmässig auch zur Verlaufskontrolle im Rahmen der Behandlung gemessen.

Nicht medikamentöse BehandlungMedikamentöse Behandlung

Die Grundlage der medikamentösen Behandlung eines Typ-1-Diabetes ist der lebenslange Ersatz des fehlenden körpereigenen Insulins mit biotechnologisch hergestellten Insulinen. Natürliches Insulin aus Rindern und Schweinen (Rinder- und Schweineinsulin) wird heute selten verwendet.

Neben dem natürlichen Humaninsulin stehen heute auch Insulinanaloga mit einer leicht veränderten Peptidstruktur und einer unterschiedlichen Pharmakokinetik zur Verfügung.

Insuline mit schnellem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer werden direkt vor den Mahlzeiten gespritzt:

Langwirksame Basalinsuline werden ein- bis zweimal täglich verabreicht:

Insuline werden heute meist subkutan mit einem Insulinpen gespritzt. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung einer Insulinpumpe. Weniger gebräuchlich ist hingegen die Verwendung von Insulinspritzen.

Da Insuline den Blutzucker zu stark senken können, so dass eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) entsteht, sollen Diabetiker Traubenzucker bei sich tragen, mit welchem sie den Blutzucker rasch anheben können. Auch dazu gehört eine Glucagonspritze, welche von Angehörigen bei einer schweren Hypoglykämie mit einer Bewusstlosigkeit verabreicht werden kann.

Mithilfe einer Inselzelltransplantation kann ein Typ-1-Diabetes kurativ behandelt werden. Dabei werden den Patientinnen und Patienten Langerhans-Inseln in die Portalvene infundiert. Ein Beispiel hierfür ist Donislecel, das in den USA im Jahr 2023 zugelassen wurde. Allerdings ist anschliessend eine Immunsuppression erforderlich und die Therapie birgt Risiken.

Insulinpens werden häufig für die Verabreichung von Insulinen verwendet, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Medikamentöse Vorbeugung

In den USA wurde im Jahr 2022 der Antikörper Teplizumab zugelassen, der das Fortschreiten der Krankheit verzögert.

siehe auch

Diabetes mellitus Typ 2, Insuline, Glucagon, Hyperglykämie, HbA1c, Blutzucker

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 16.10.2023 geändert.
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