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Calcipotriol Arzneimittelgruppen Antipsoriatika

Calcipotriol ist ein entzündungshemmender Wirkstoff aus der Gruppe der Vitamin-D3-Derivate, der die Ausbildung normaler Haut fördert. Er wird alleine oder in einer Fixkombination mit dem Glucocorticoid Betamethasondipropionat für die äusserliche Behandlung der Schuppenflechte verwendet. Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie ein Brennen, Stechen, Ausschlag und Rötung. Systemische Nebenwirkungen sind sehr selten und werden vor allem bei einer Überdosis beobachtet (Hypercalcämie). Deshalb soll die vorgeschriebene Menge nicht überschritten werden.

synonym: Calcipotrien, Calcipotriolum, Calcipotriolum monohydricum, Calcipotriol-Hydrat

Produkte

Calcipotriol ist als Fixkombination mit Betamethasondipropionat als Gel, Salbe und Schaum im Handel (Xamiol®, Daivobet®, Enstilar®, Generika).

Struktur und Eigenschaften

Calcipotriol (C27H40O3, Mr = 412.60 g/mol) ist ein synthetisches Derivat des natürlichen Vitamin D3 (Cholecalciferol). Es liegt als weisses, kristallines Pulver vor.

Wirkungen

Calcipotriol (ATC D05AX02 ) hat antiproliferative, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften. Es hemmt die Proliferation der Keratinozyten und fördert ihre normale Differenzierung, ist aber nicht zytotoxisch. Die maximale Wirkung wird nach einigen Wochen erreicht. Die Effekte beruhen auf der Bindung an den Vitamin D3-Rezeptor.

Die Fixkombination mit Betamethasondipropionat ist wirksamer als Monopräparate. Betamethason reduziert zudem die lokalen Nebenwirkungen von Calcipotriol. Bei der Kombination müssen weitere Vorsichtsmassnahmen beachtet werden, welche das topische Glucocorticoid betreffen.

Freisetzung eines Wirkstoffs aus einer halbfesten Zubereitung, zum Vergrössern anklicken. Illustration © PharmaWiki

Indikationen

Für die Behandlung der chronischen plaqueförmigen Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte) und Schuppenflechte der Kopfhaut.

Weitere mögliche Anwendungsgebiete werden aufgrund der antiproliferativen Eigenschaften in der Literatur beschrieben, haben bisher aber keine Zulassung.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation. Die angegebenen maximalen Dosen sollen nicht überschritten werden, um systemische Nebenwirkungen zu vermeiden. Nach dem Auftragen sollen die Hände gut gewaschen werden, um eine Verschleppung an andere Körperregionen zu vermeiden.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Die Salicylsäure inaktiviert Calcipotriol und darf nicht zusammen mit Calcipotriol angewandt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören lokale Hautreaktionen wie zum Beispiel ein Brennen und Stechen, Juckreiz, trockene Haut, Ausschlag und Hautrötung. Sehr selten und vor allem bei Überdosierung können systemische Nebenwirkungen, eine erhöhte Calciumkonzentration im Blut und im Urin (Hypercalcämie, Hypercalcurie), auftreten.

siehe auch

Schuppenflechte, Vitamin D

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 11.12.2023 geändert.
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