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Blauer Eisenhut Phytopharmaka Drogenliste

Der blaue Eisenhut Aconitum napellus aus der Familie der Hahnenfussgewächse gehört zu den giftigsten Pflanzen Europas. Für die pharmakologischen Effekte sind vorwiegend die Diterpenalkaloide wie beispielsweise Aconitin von Bedeutung. Sie binden an spannungsabhängige Natriumkanäle und hemmen ihre Inaktivierung. Dadurch üben sie schmerzstillende, neurotoxische und kardiotoxische Wirkungen aus. Acontium wird hauptsächlich in homöopathischer Verdünnung in der Alternativmedizin eingesetzt, zum Beispiel bei Nervenschmerzen, Fieber, Grippe und bei einer Erkältung. Als Arzneidroge werden in der Regel die Knollen verwendet. Eine Vergiftung ist akut lebensgefährlich.

synonym: Aconitum napellus, Aconitum, Eisenhut, Akonit, Sturmhut

Produkte

Zubereitungen aus dem blauen Eisenhut sind hauptsächlich in homöopathischen, anthroposophischen und weiteren alternativmedizinischen Arzneimitteln enthalten. Es sind verschiedene Darreichungsformen wie beispielsweise Globuli, Öle, Tropfen, Ohrentropfen und Ampullen erhältlich.

Pflanze

Der blaue Eisenhut Aconitum napellus L. aus der Familie der Hahnenfussgewächse (Ranunculaceae) ist unter anderem in den Alpen heimisch. Die Fotos wurden im botanischen Garten Brüglingen, in Disentis und Arosa aufgenommen:

Neben dem blauen Eisenhut existieren zahlreiche weitere Aconitum-Arten wie beispielsweise Aconitum ferox oder der gelbe Eisenhut:

Arzneidroge

Als Arzneidroge werden vorwiegend die Eisenhutknollen (Aconiti tuber) verwendet, seltener auch das Eisenhutkraut (Aconiti herba). Aus den Arzneidrogen werden unter anderem Pulver (Aconiti tuberis pulvis), Tinkturen (Aconiti tinctura) und Extrakte hergestellt.

Die Verarbeitung der Arzneidroge hat einen Einfluss auf den Alkaloidgehalt. Beim Erhitzen oder Kochen wird die Toxizität durch die Hydrolyse der Alkaloide reduziert.

Inhaltsstoffe

Für die pharmakologischen Effekte sind vorwiegend die Diterpenalkaloide wie beispielsweise Aconitin von Bedeutung.

Wirkungen

Zubereitungen aus dem blauen Eisenhut haben analgetische, lähmende, betäubende, neurotoxische und kardiotoxische Eigenschaften. Aconitin bindet an spannungsabhängige Natriumkanäle und führt dazu, dass sie geöffnet bleiben. Dadurch strömen die Natriumionen kontinuierlich in die erregbaren Zellen (Nerven, Muskel, Herz) und die Repolarisation nach dem Aktionspotential wird gestört.

Anwendungsgebiete

Zubereitungen aus dem blauen Eisenhut werden heute ausschliesslich in der Alternativmedizin verwendet, z.B. in der Homöopathie und in anthroposophischen Arzneimitteln für die Behandlung von Nervenschmerzen (Neuralgien), Nervenentzündungen, Fieber, Grippe und Erkältung. Verwendet wird Eisenhut traditionell auch in der tibetischen und chinesischen Medizin.

Missbrauch

Der blaue Eisenhut wird für Suizide verwendet. Er hat bereits in der Antike und im Laufe der Geschichte auch immer wieder eine Rolle bei Giftmorden gespielt.

Dosierung

Gemäss der Packungsbeilage. Es sollen ausschliesslich Fertigarzneimittel verwendet werden. Aufgrund der hohen Giftigkeit sollen Arzneimittel unter keinen Umständen selbst zubereitet werden!

Unerwünschte Wirkungen

Der blaue Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen Europas. Zu den Symptomen einer Vergiftung gehören:

Eisenhut hat eine geringe therapeutische Breite. Die letale Dosis beträgt für die Knollen etwa 1 bis 4 g. Für Aconitin liegt sie im Bereich von wenigen Milligramm. Vergiftungserscheinungen können bereits nach Minuten beobachtet werden. Der Tod tritt erst nach qualvollen Stunden ein.

siehe auch

Vergiftung, Giftpflanzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 20.10.2023 geändert.
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