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Arzneidrogen Phytopharmaka

Als Arzneidrogen werden frische und getrocknete Pflanzenteile bezeichnet. Sie werden in der Pharmazie für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet. Einerseits werden sie mit heissem Wasser aufgegossen und als Tees konsumiert. Andererseits werden sie oft für die Herstellung von Extrakten verwendet, die in pflanzlichen Medikamenten enthalten sind. Arzneidrogen werden ferner auch unverarbeitet eingenommen. Für die pharmakologischen Effekte sind die primären und sekundären Pflanzeninhaltsstoffe verantwortlich. Wie andere Medikamente können auch pflanzliche Heilmittel Wechselwirkungen und unerwünschte Wirkungen verursachen.

synonym: Drogen, Pflanzliche Drogen, Plantae medicinales PhEur

Produkte

Arzneidrogen sind als Offenware und als Tees in Apotheken und Drogerien erhältlich. Sie werden auch für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet.

Definition

Als Arzneidrogen oder pflanzliche Drogen werden in der Pharmazie frische oder getrocknete Pflanzenteile bezeichnet. Sie stammen häufig, aber nicht ausschliesslich, von Heilpflanzen.

Dazu gehören:

Arzneidrogen werden einerseits direkt mit Trinkwasser als Tees zubereitet oder sie werden mit Lösungsmitteln für die Herstellung von Extrakten verwendet. Arzneidrogen werden ferner auch unverarbeitet eingenommen, zum Beispiel als Pulver in Kapseln oder als Gewürze.

Die pharmakologischen und gesundheitsfördernden Eigenschaften beruhen auf den primären und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, welche bei der Zubereitung aus den Pflanzen in das Wasser oder ein anderes Lösungsmittel übergehen. Weil es sich um Naturstoffe handelt, ist der Gehalt von vielen Faktoren abhängig und unterschiedlich (z.B. Sorte, Klima, Anbau, Boden, Verarbeitung, Lagerung).

Deshalb werden aus Arzneidrogen auch Extrakte zubereitet, welche auf die wichtigsten Inhaltsstoffe standardisiert sind. Sie gelangen üblicherweise als Tabletten oder Kapseln in den Handel. Unerwünschte Stoffe wie die Pyrrolizidinalkaloide können dabei entfernt werden.

Zu den Pflanzeninhaltsstoffen gehören zum Beispiel Schleimstoffe, Alkaloide, Flavonoide, Polyphenole, Gerbstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Kohlenhydrate, Bitterstoffe, ätherische Öle und Isoprenoide.

Die Qualität vieler Arzneidrogen wird von den Arzneibüchern definiert.

Wirkungen

Arzneidrogen üben als Arzneimittel zahlreiche Effekte aus. Sie sind zum Beispiel als Abführmittel, Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Karminativa, Bittermittel, schleimlösende Mittel, Antiinfektiva und Schmerzmittel wirksam. Allgemein haben die pflanzlichen Inhaltsstoffe antioxidative, antitumorale, lipidsenkende und entzündungshemmende Effekte.

Anwendungsgebiete

Arzneidrogen werden als pflanzliche Heilmittel (Phytopharmaka) für die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten verwendet. Als Tees werden sie als Genussmittel konsumiert. Pflanzliche Extrakte werden auch für Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika und Körperpflegeprodukte verwendet.

Dosierung

Arzneidrogen werden üblicherweise als Aufguss zubereitet, d.h. sie werden mit heissem Wasser übergossen und während 3 bis 10 Minuten stehen gelassen. Anschliessend wird abgeseiht und das Getränk heiss oder kalt getrunken.

Abhängig von der Sorte kommen auch andere Verfahren zur Anwendung.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Auch pflanzliche Arzneimittel können Wechselwirkungen verursachen. Das bekannteste Beispiel in diesem Zusammenhang ist Johanniskraut, das ein Induktor von CYP450 und P-Glykoprotein ist und die Effekte anderer Wirkstoffe aufheben kann. Schwarztee darf mit einigen Arzneimitteln nicht eingenommen werden, zum Beispiel mit Morphintropfen. Abführmittel können einen Kaliummangel hervorrufen, welche die Anfälligkeit für Herzrhythmusstörungen erhöht.

Unerwünschte Wirkungen

Arzneidrogen sind in der Regel gut verträglich, aber wie andere Arzneimittel können sie aufgrund der aktiven Inhaltsstoffe unerwünschte Wirkungen verursachen. Arzneidrogen mit einer schlechten Qualität können Verunreinigungen wie Pestizide und Mikroorganismen enthalten.

siehe auch

Rauschmittel (Drogen), Tees, Gewürze, Drogenliste, Phytopharmaka, Pflanzen

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.11.2023 geändert.
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