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Anidulafungin Arzneimittelgruppen Antimykotika Echinocandine

Anidulafungin ist ein Antimykotikum aus der Gruppe der Echinocandine, das zur Behandlung von Infektionen mit Candida-Pilzen eingesetzt wird, die sich in die Blutbahn ausgebreitet haben. Die Wirkungen beruhen auf der Störung der Bildung der Pilzzellwand durch die Hemmung des Enzyms 1,3-β-D-Glucansynthase. Anidulafungin wird als Infusion verabreicht. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören unter anderem Verdauungsstörungen, Flushing, Störungen der Blutgerinnung, Kopfschmerzen und Hautausschlag.

synonym: Anidulafunginum, LY303366, Eraxis

Produkte

Anidulafungin ist als Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung im Handel (Ecalta®, Generika). Es ist in der Schweiz seit dem Jahr 2009 zugelassen.

Struktur und Eigenschaften

Anidulafungin (C58H73N7O17, Mr = 1140.3 g/mol) ist ein zyklisches Lipopeptid. Es handelt sich um ein halbsynthetisches Echinocandin, das aus einem Fermentationsprodukt von Aspergillus nidulans gewonnen wird. Es liegt als weisses Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist.

Wirkungen

Anidulafungin (ATC J02AX06 ) hat fungizide Eigenschaften gegen Candida-Hefepilze. Es stört die Bildung des Polysaccharids 1,3-β-D-Glukan, ein wichtiger Bestandteil der Pilzzellwand. Die Zellwände werden defekt und brüchig und der Pilz kann nicht mehr weiterwachsen. Die Wirkungen beruhen auf der Hemmung des Enzyms 1,3-β-D-Glucansynthase, das nur in Pilzen und nicht im Menschen vorkommt.

Indikationen

Für die Behandlung der Candidämie bei nicht neutropenischen erwachsenen Patienten, d.h. einer Pilzinfektion durch Candidaarten, welche sich in die Blutbahn ausgebreitet hat. In einigen Ländern ist es auch zur Behandlung von Candida-Infektionen der Luftröhre zugelassen.

Dosierung

Gemäss der Fachinformation.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Anidulafungin scheint nicht mit CYP450 zu interagieren. In einer kleinen Studie an Ratten wurde eine Interaktion mit Anästhetika festgestellt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu den häufigsten möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Flushing, Störungen der Blutgerinnung, Konvulsionen, Kopfschmerzen, Juckreiz, Hautausschlag, Thrombozytopenie, Hypokaliämie, Hyperkaliämie, Hypomagnesämie sowie Störungen weiterer Blutparameter. Im Unterschied zu Amphotericin B hat Anidulafungin ein geringeres Risiko für eine Nephrotoxizität.

siehe auch

Echinocandine

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.5.2023 geändert.
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