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Amylmetacresol und 2,4-Dichlorbenzylalkohol Arzneimittelgruppen Antiseptika

Amylmetacresol und 2,4-Dichlorbenzylalkohol sind Wirkstoffe aus der Gruppe der Antiseptika mit desinfizierenden Eigenschaften. Sie sind in Kombination in Form von Lutschtabletten zur unterstützenden lokalen Behandlung von infektiösen und entzündlichen Erkrankungen des Mund- und Rachenraumes zugelassen und werden zum Beispiel gegen Halsschmerzen eingesetzt. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören Überempfindlichkeitsreaktionen.

synonym: Amylmetacresolum, Alcohol-2,4-dichlorobenzylicus, AMC-DCBA, Strepsils

Produkte

Amylmetacresol und 2,4-Dichlorbenzylalkohol sind als Kombinationspräparat in Form von Lutschtabletten im Handel (Strepsils®). Das Arzneimittel wurde in der Schweiz im Jahr 2009 zugelassen. In Grossbritannien war es schon seit Jahrzehnten erhältlich und eine bekannte Marke.

Die Bezeichnung „Strep“sils® leitet sich von der Streptokokken-Angina (engl. strep throat) ab. 2,4-Dichlorbenzylalkohol ist auch in anderen Lutschtabletten gegen Halsschmerzen enthalten.

Struktur und Eigenschaften

Amylmetacresol (C12H18O, Mr = 178.3 g/mol) ist ein Alkylderviat von Metacresol (3-Methylphenol). Dichlorbenzylalkohol (C7H6Cl2O, Mr = 177.0 g/mol) ist ein doppelt chlorierter Benzylalkohol.

Wirkungen

Amylmetacresol und 2,4-Dichlorbenzylalkohol (ATC R02AA03 ) hat desinfizierende Eigenschaften gegen Viren, Bakterien, Pilze und Hefen. In klinischen Studien wurde zudem eine schmerzlindernde Wirkung gezeigt. Die Fachinformation macht darauf aufmerksam, dass bei bakteriellen Infektionen (z.B. Streptokokken-Angina) die Notwendigkeit einer gezielten antibiotischen Therapie abzuklären sei.

Bei Verdacht auf eine Virusinfektion (z.B. Mundfäule) stellt das Medikament keine kausale Therapie dar, bei Verdacht auf eine Pilzinfektion (z.B. Mundsoor) ist die Behandlung mit einem Antimykotikum erforderlich. Die Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln zur Behandlung von Halsschmerzen ist generell umstritten, sie können jedoch symptomatisch wirksam sein.

Indikationen

Zur unterstützenden lokalen Therapie von infektiösen und entzündlichen Erkrankungen des Mund- und Rachenraumes, z.B. bei Halsschmerzen.

Kontraindikationen

Die vollständigen Vorsichtsmassnahmen finden sich in der Arzneimittel-Fachinformation.

Interaktionen

Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Unerwünschte Wirkungen

Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit oder Dyspepsie sind sehr selten.

siehe auch

Flurbiprofen-Lutschtabletten

LiteraturAutor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.

Weitere Informationen

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Der Autor dieses Artikels ist Dr. Alexander Vögtli. Dieser Artikel wurde zuletzt am 1.5.2023 geändert.
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